Auf was habe ich mich da eingelassen…? Das EDA warnte vor Reisen in den Libanon, insbesondere die Bekaa-Ebene, stufte es für Europäer sogar als gefährlich ein!?
Kurz gesagt, es war einfach grandios und unvergesslich was wir zu viert im Libanon, dem Land der Antike, den Zedern, den Gebirgszügen und den orientalischen Köstlichkeiten
erleben konnten. Vielleicht nirgends auf der Welt versammelt sich auf so kleinem Raum eine derartig kulturelle, politische und topographische Vielfalt.
In Beirut angekommen trafen wir unseren libanesischen Guide Raja. Nicht nur auf unserer Fahrt zur ersten Unterkunft, sondern während der ganzen Reise konnten wir
erstklassige Geschichtsstunden geniessen. Die vielen interessanten Fragen, die der Beifahrer Walti unserem weltoffenen Reiseführer immer wieder stellte, machten die
zum Teil längeren Strecken äusserst kurzweilig und lebendig. Unvergesslich sind mir die Äusserungen „Libanon is very complicated“ oder „inch-Allah“ geblieben, dann
wussten wir, einsteigen es geht weiter.
Das exklusive Kulturprogramm mit den Besuchen von Märkten, Denkmälern, Kirchen und römischen Tempeln ergänzten das Programm optimal, um auch die kräftezehrenden
Bergtouren geniessen zu können. Jede Skitour, waren die Spuren von Raja noch so steil in die glitzernden Schneehänge gelegt worden, wurde mit einer traumhaften
Aussicht vom Gipfel belohnt.
Mount Hermon
Ein Höhepunkt der Reise war sicher die Skitour auf den 2814 m hohen Mount Hermon, dem geschichtsträchtigen Bergklotz im Grenzgebiet zwischen Libanon, Israel
und Syrien. Auf israelischer Seite wird im Winter Ski gefahren, auf der syrischen Seite gekämpft, auf dem Gipfel ist eine UNO Truppe stationiert und auf der libanesischen
Seite geniessen ein paar ausserwählte Abenteurer den Pulverschnee. Dank Freddy und seinem Freund Raja bekamen wir die Erlaubnis der libanesischen Armee, diesen Berg
zu besteigen und sind so in den betuchten Kreis der Mount Hermon Besteiger gehievt worden.
Libanesische Gastfreundschaft
Nicht nur die 24-Stunden-Betreuung durch Raja sondern die libanesische Küche, die verschiedenartigsten Unterkünfte in Klöstern oder Privathäusern, machte die Reise zu
einem besonderen Erlebnis. Ich genoss die Einfachheit und die ausserordentliche libanesische Gastfreundschaft. Kein Unterschied zwischen christlich geprägten Maroniten,
Schiiten, Sunniten, Drusen, Kopten oder griechisch Orthodoxen, ich fühlte mich überall willkommen.
Freddy und Raja merci beaucoup !
Fast schon traditionell wurde die Sommer-Running-School mit einem Run and Eat – Event abgeschlossen. Am Sonntag, 17. September trafen sich, den widrigen Wettervorhersagen zum Trotz, eine aufgestellte Gruppe von Läuferinnen und Läufer zum Abschlusslauf. Erfreulicherweise fanden sich viele bekannte Gesichter darunter und auch einige Gäste. Vom Treffpunkt an der Schomattenstrasse aus wurden alle an ihren Startort transportiert und bewältigten dann eine der drei ausgeschriebenen Strecken zurück nach Wattwil. Für einige Läuferinnen stellte dieser Lauf eine Premiere dar, indem sie erstmals eine so lange Strecke rennend zurücklegten. Andere, passionierte und erfahrene Läuferinnen, absolvierten den Halbmarathon als Long-Jog und genossen die Gesellschaft dieser sonst doch manchmal etwas langweiligen Einheit im Trainingsplan. Das Wetter hielt sich an das -etwas angepasste- Sprichwort „Wenn Engel rennen, lacht der Himmel“; so kamen alle Sportler bei trockener Witterung in Wattwil an. Hier zeigte sich einmal mehr die Vielseitigkeit des INTERSPORT Wattwil Teams, dem es gelang, das Verkaufsgeschäft in kurzer Zeit in einen geschmackvoll dekorierten Frühstückssaal mit einladendem Buffet zu verwandeln. Nach dem Laufen durfte dann herzhaft zugegriffen werden und es wurde angeregt diskutiert. Wie immer wurde auch auf die vergangene Saison zurückgeblickt: der Laufschuh-Test mit anschliessendem Filmevent und das nachhaltige Technik-Training mit dem Laufexperten Thomas Mullis im Frühjahr, die zahlreichen Lauf-Erfolge und persönlichen Bestleistungen von Running School Teilnehmenden, aber auch der Input zum laufspezifischen Krafttraining von Läufer und Physiotherapeut Ron den Harder vom Physiofit und als grosses Highlight der Trailrun mit dem On-Team auf die Chrüzegg. Die Running School wird, wie in den vergangenen Jahren, im Winter als Lauftreff weitergeführt und wartet im Frühjahr 2018 mit einigen Neuerungen auf. Wir vom Team werden auch im nächsten Jahr alles daran setzen, Freude und Leidenschaft für den Laufsport zu vermitteln und allen Teilnehmenden unvergessliche Lauferlebnisse zu bereiten.
Wie nur diesen Reise- und Erfahrungsbericht so verfassen, dass der Leser hautnah mitbekommt, was der Schreiberling und das ganz Team auf der Ski& Segel Expedtition im Hohen Norden Norwegens so intensiv erlebt haben !?! Wie in Schrift fassen, wie die tief winterliche, wilde Fjordbergwelt unsere Augen fasziniert hat, wie Fredy’s joviale und hochkompetente Bergführung in den von Stunde zu Stunde wechselnden Schnee- und Witterungsverhältnissen des Polarklimas uns sicher mal durch Schneenebel, mal unter strahlender Sonne gipfelwärts geführt und beflügelnde Powdersnowabfahrten beschert hat, wie die sympatische Safier-Yachtcrew uns spielerisch in die Segelkunst eingeführt hat, wie die Bordköchin Christina unsere Gaumen entzückt hat, wie unsere ohnehin guten Launen durch Spass, Witz und kameradschaftlicher Geselligkeit auf permanenter Hochstimmung getrimmt wurden….es war ganz simpel ausgedrückt : genial !
Tag nr 1 Kloten – Tromsø : radikaler Klimawechsel, raus aus dem sommerlichen Märzenfrühling, hinein in tiefen Winter und eisige Polarwinde !
Angefangen hat unsere sportliche Erlebnisreise mit einer kulturellen Führung durch das Stadtzentrum von Tromsø, eine von Handelsleuten aus Bergen und Trondheim gegründeten Stätte nördlich des Polarkreises im Gebiet der ethnischen Volksgruppe der Sami, Ausgangspunkt in früheren Jahrhunderten für die Robbenjagd, Expeditionen nach Spitzbergen und der Erforschung der Arktik und des Nordpols ! Für den ersten und letzten Abend an Land hatte Gourmand Freddy Metzger uns im Hafenquartier mit einer lokalkulinarischen Fischdelikatesse in 3 Gängen überrascht. Abgerundet wurde der erste Tag in der über hundertjährigen Stadtbrauerei Mack, wo einst ein gewisser Amundsen fleissiger Stammtischgast gewesen war.
Tag nr 2 : Kurze Shoppingtour, Einschiffen und erster Segelturn in Richtung Lyngenalpen
Die über Nacht gefallenen 30 cm Neuschnee und die bissigkalte Morgenbrise veranlassten manchen unter uns, in Sportfachgeschäften nach textilen Wärmeartikeln Ausschau zu halten, zb die ultragestylte peakperformance Veste, der Priska nicht zu widerstehen vermochte). Dann ging’s mit Sack, Ski und Pack an die Hafenmole, wo Hochseeskipperin Janke, Jungmatrose Fabian und Fashiondesignerin und frischgebackene Köchin Christina uns herzlich auf der Safier begrüssten.
Bald schon gleitete unser Kahn an der berühmten arktischen Kathedrale vorbei, hinaus in den offenen Fjord. Aufkommender Wind bot erste Gelegenheit, Segel zu hissen – bei einem Zweimaster, insgesamt 250m2 auf fünf Segel verteilt, eine Unmenge an Muskelkraft erforderlich – dank Kläus, Noldi, Kristinä und Chiara fast ein Kinderspiel…derweil René fleissig das Oberdeck mit Besen und unbestechlichem Humor schneefrei schaufelte ! Beide Fred(d)y in ihrer expeditionsleitender Funktion fachsimpelnd schauten zu und konnten sich schnell vergewissern, dass sie es da mit einer alinghi-ähnlichen Truppe zu tun hatten ! Dann plötzlich weissgraue anrollende Sturmwolken, erste Fallböen über die Safier, und runter das Grosssegel, der Kluiver und das Besansegel. Bei Nachteinfall war Ruhe zurück im Fjord, eine günstige Ankerstelle zwischen zwei Inseln gefunden, und im sternklaren Himmel kurz vor Mitternacht flammte zu unserer Freude das Nordlicht mit Lichtspielerei auf !
Tag no 3 – 8 : Sechs begeisternde Skitouren und Segelpartien bei allen erdenklichen Wetterlagen !
Absolutes Wetterglück, märchenhafte Fjordbergwelt und traumhafter Pulverschnee gestalteten unsere erste, unvergessliche Skitour auf den Berg …..xy… ; feines und nahrhaftes Frühstück bei Sonnenaufgang in der Küchenkajüte, derweil Janke die Safier am Bergfuss in einer geschützten Bucht an Anker legte. Fabian wasserte den kleinen Dinggy, auf dem wir alle in 3 Fahrten vollgepackt ans weisse Ufer abgesetzt wurden. Unmittelbar am Wasser wurden die Felle aufgezogen - der Aufstieg war gestartet. Wie bei allen Touren führten die ersten rund 200 Höhenmeter durch Birkenwälder, die bei der Abfahrt zu waghalsigen Slalomplausch einluden (spome Freddy ist zugleich Zeuge und Akteur!). Kurz, die erste Tour bei Prachtswetter und tiefem Superpulversnow war schlichtweg sensationnel und übertraf alle meine Erwartungen. Dennoch, zusätzliche Emotionen und Begeisterungen lieferten alle folgenden Tage, seien diese seemännischer, alpiner oder gesellschaftlicher Natur – kulinarisch sind wir alle auch den zwei erfolgreichen Kabeljaufischer Freddy und Priska dankbar : ihre reichliche, aber auch reichlich übertriebene Beute, gestaltete den « plat de résistence » des unvergesslichen Captain’s Dinner an Bord der Safier ! Eine tolle Woche, ein tolles Team, eine tolle Natur dort oben weit über dem Polarkreis, und, es darf und soll auch gesagt sein, eine tolle Führung und Organisation beider Fred(d)y’s, assistiert von der coolen, beherzten Chiara !
Tag no 9 : Abschied von der Safier Crew, Abschied von Tromsø, Rückflug, Abschied und « au revoir « !
( no comment )
Michel